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Breakfast
Club – Der Frühstücksclub
When
You Grow Up Your Heart Dies
Müßte
ich ganz persönlich einen "besten Film aller Zeiten" kühren,
so wäre THE BREAKFAST CLUB mit Sicherheit zumindest in der engeren Auswahl.
Ich weiß noch genau, wie begeistert ich war, als ich ihn als Teenager
zum ersten Mal sah und ich habe keine Ahnung, wie oft ich ihn seitdem schon
gesehen habe, aber mit Sicherheit nicht oft genug!
Die
Geschichte ist schnell erzählt und eigentlich auch allgemein bekannt: fünf
grundverschiedene Charaktere - "a brain, an athlete, a basket case, a princess
and a criminal" - werden alle am Samstag zum Nachsitzen in die Schule bestellt.
Unter der Aufsicht eines strengen (aber etwas trotteligen) Lehrers wächst
der Haufen, der sich kaum kennt und anfangs vehement haßt, zusammen. Und
während sie zusammen das verlassene Schulgebäude unsicher machen,
kiffen, tanzen und sich unterhalten, lernt jeder den anderen von einer völlig
neuen Seite kennen.
In
THE BREAKFAST CLUB - gewissermaßen der Mutter aller High-School-Filme
- wird deutlich, daß keiner der Nachsitzer so glücklich und unbeschwert
ist, wie die jeweils vier anderen es von ihm glauben, ja erwarten: Molly Ringwalds
Eltern benutzen sie für Machtspielchen in ihrer Scheidung, Emilio Estevez
wünscht sich, sein Knie wäre kaputt und er müßte beim Ringen
nicht mehr ständig dem Leistungsdruck seines Vaters genügen, Anthony
Michael Hall fällt in Werken durch und dies ist für seine Familie
unverzeihlich, Judd Nelson bekommt von seinem Vater eine Stange Zigaretten zu
Weihnachten, etc. All diese Probleme lassen Teenager in High-School-Filmen wie
THE BREAKFAST CLUB den Entschluß fassen, nie so zu werden wie ihre Eltern.
Denn:
When you grow up, your heart dies...
THE
BREAKFAST CLUB, der laut Courtney Love auch "the defining moment of 'alternative'
culture" darstellt, zeigt am Ende auch eine der traurigsten Wahrheiten
auf: Die persönliche Freundschaft, die sich zwischen den grundverschiedenen
Individuen entwickelt hat, hat gegen den Gruppenzwang und die Ghettobildung
im Schulalltag keine Chance und wird den nächsten Montag nicht überstehen.
Sei nicht böse, wenn ich nicht hallo sage...
Regisseur
John Hughes, der das Drehbuch in nur zwei Tagen schrieb, bestand darauf, daß
Schauspieler und Crew alle Mahlzeiten in der Cafeteria der High School einnahmen,
in der der Film gedreht wurde. Die Szene, in der die fünf einen Joint rauchen,
wurde von den Darstellern komplett improvisiert, der Film wurde außerdem
von A bis Z chronologisch gedreht. Ein Manifest...
"Ich
werde oft gefragt, "Was passierte am Montag". Früher habe ich
gesagt "Nichts". Aber ich denke, es ist komplexer als das. So komplex,
daß ich es nicht verfilmen kann. Ich glaube, ich habe es geschafft, etwas
Unvermeidliches anzusprechen und ich bin stolz, daß es die Zeit überdauert
hat. Ich hatte panische Angst, es falsch zu machen. Es geht um Charaktere und
darum, was sie zu sagen haben. Ich habe 15 Jahre lang versucht, das wiederzufinden."
(John Hughes)
FAZIT:
Wenn Ihr demnächst mal in der Videothek steht und nicht wißt, was
ihr an einem verregneten Samstag gucken sollt - Leiht Euch THE BREAKFAST CLUB
aus, holt auf dem Rückweg noch irgendwo lecker Frühstück und
genießt diesen großartigen Film über die schönste und
gleichzeitig furchtbarste Zeit des Lebens!
Kochski
Dieser
Text ist zuerst erschienen bei:
Breakfast
Club - Der Frühstücksclub
THE
BREAKFAST CLUB
Der
Frühstücks-Club
USA
- 1984 - 93 min.
FSK:
ab 12; feiertagsfrei
Prädikat:
wertvoll
Verleih:
UIP, CIC (Video)
Erstaufführung:
5.7.1985/Dezember 1985 Video
Fd-Nummer:
25145
Produktionsfirma:
A & M/Channels (für Universal)
Produktion:
Ned Tanen, John Hughes
Regie:
John Hughes
Buch:
John Hughes
Kamera:
Thomas Del Ruth, George Bouillet
Musik:
Keith Forsey
Schnitt:
Dede Allen
Darsteller:
Emilio
Estevez (Andrew Clark)
Paul
Gleason (Richard Vernon)
Anthony
Michael Hall (Brian Johnson)
Judd
Nelson (John Bender)
Molly
Ringwald (Claire Standish)
Ally
Sheedy (Allison Reynolds)
John
Capelos (Carl)
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