zur
startseite
zum
archiv
Easy Rider
„Easy Rider“
ist vermutlich das erste Road Movie, das die Bezeichnung ganz verdient. Road
Movies sagen immer etwas über die USA, weil sie immer in den USA spielen.
Was in anderen Ländern als Road Movie gedreht wird, scheitert meistens
daran, dass die Road nicht durch die USA geht. Überall sonst auf der Welt
fehlen die unzähligen, unendlichen, geraden Highways, und das Äquivalent
zum US-amerikanischen Lieblingsbegriff „Freiheit“, der ausgedehnte, offene Raum
mit seinen unbegrenzt scheinenden Möglichkeiten.
Das Road
Movie als spezifisches amerikanisches Filmgenre? Womöglich. Vielleicht
aber waren manche Western auch schon Roadmovies? Roadmovies ohne Road, aber
mit Trampelpfaden für die Trecks in den Westen, die neue Welt. Viehherden,
die weit durch die Prärie zu treiben waren, Cowboys, die zu Pferde dem
Lande trotzten und seinen eigensinnigen Bewohnern. Cowboys gegen Indianer. Zu
entdecken hatten die Weißen in Amerika immer schon einiges, und es in
Besitz zu nehmen, zu okkupieren, zu völkermorden. Geschichten von Ethnien,
Nationen, Landschaften wurden zu Westernmythen. Der Western als Kreator des
nordamerikanischen Mythos. Die Geschichte im Western oftmals die idealisierte
Geschichte des weißen Amerikas. Und je enger und komplizierter die Gegenwart,
also z.B. je unfreier der amerikanische Bürger der McCarthy-Zeit, desto
einfacher, freier und überschaubarer wurde das Amerika des Western: ein
Land in Cinemascope. Statt ein Land der Verzagten und Unfreien, ein rauhes,
doch üppiges Land „of the brave and the free“.
„Easy Rider“
handelt von zwei übrig gebliebenen Cowboys Amerikas. Auf Harley-Davidson-Choppern
reiten Wyatt (Peter Fonda) und Billy (Dennis Hopper) von Mexico über L.A.
(Kalifornien) nach New Orleans zum dortigen Karneval, zum Mardi Gras. (Alle
späteren Roadmovie-Helden stiegen ins Auto, um ihr Land zu erkunden – oder
um davor zu flüchten.) Die Vornamen haben sie von Wyatt Earp und Billy
the Kid, mehr Hollywood-Western-Legenden als noch biografisch sauber rekonstruierbare
Personen, der Supermarshal und der Superbandit stehen Pate für einen freien
- auch schießfreudigen - Pioniersgeist. Aber die einzige Bewaffnung Fondas
und Hoppers sind ihre Joints. Hopper sieht in seinem Banditen/Trapper-Look dem
Vorbild Billy the Kid ziemlich ähnlich: Lange Haare, Schnäuzer, Cowboyhut,
Fransenjacke. Nicht zufällig könnte er beides sein: Cowboy und das,
für was er in „Easy Rider“ gilt: „Hippie“. Was das sei (und was es eigentlich
nur bis 1967 offiziell gab), ist unklar, auch den beiden unbedarften Helden
selbst. Deshalb ist es Thema des Films: Suche nach einer Identität, Standortbestimmung
einer Generation. Wyatt (Fonda) spielt mit einer zweiten Rolle: Mit dem „Star-Spangled
Banner“ auf Lederjacke, Helm und Benzintank ist der Supermarshal auch gleichzeitig
Supersoldat Captain America, eine patriotische Comic-Figur, die die USA vermittels
übermenschlicher Kräfte seit 1941 gegen die Nazis, in den Fünfzigern
gegen die Kommunisten, verteidigte. Zunächst ist dieses Outfit sicherlich
ein ironischer Kommentar, so wie z.B. auch Teile von Militäruniformen gerne
von Hippies für ihren gewaltfreien „fight for peace“ missbraucht wurden.
Darunter aber liegt auch ein ernst gemeintes, positives Verhältnis zu Amerika,
ohne das der Film undenkbar wäre: So wie der Film mit der Hippiegeneration
symphatisiert, so sorgt er sich auch um die Zukunft seines Landes, bezugnehmend
auf dessen historische Errungenschaften und Verfehlungen.
Die Geschichte
von Wyatt und Billy ist kurz und doch nicht schnell erzählt: In Mexiko
kaufen sie eine große Menge Kokain, deren Verkauf an einen Pusher in Los
Angeles sie zu schnellem Reichtum führt. Bevor sie die westöstliche
Reise quer durch die Staaten antreten, werfen sie ihre Armbanduhren fort: Eine
totale Unabhängigkeitserklärung. Im sehr konsequenten Sinne des in
den USA gern und viel zitierten Wertbegriffs „Freiheit“. Am Schluss werden sie
die Mentalität ihres Landes buchstäblich am eigenen Leib er-fahren
haben; Sie ist so intolerant, dass sie tödlich ist. Je weiter sie sich
von ihrem Ausgangspunkt fortbewegen, desto misstrauischer und hasserfüllter
reagieren die Menschen, denen sie begegnen. Optische Entsprechung ist der gleitende
(die Kamera fährt immer nebenher) Übergang von der weiten Prärie
und den Bergen Kaliforniens, den Sonnenuntergängen über der schönen,
dünnbesiedelten Landschaft des Westens und Mittelwestens zu den eng bebauten
Industrie- und Wohngebieten der Südstaaten mit deren sichtbaren Unterschieden
von Reich und Arm, von Weiß und Schwarz. Sie sind - wie Cowboys oder wie
Outlaws - gezwungen, unter freiem Himmel zu übernachten, weil sie aufgrund
ihres Outfits in keinem Motel aufgenommen werden. Nur ein einfacher Farmer und
seine mexikanische Frau gewähren Gastfreundschaft, er hilft ihnen bei einer
Reifenpanne – während sie einen neuen Reifen aufziehen, bekommt das Pferd
nebenan neue Hufeisen – und die große Familie lädt sie zu einem gemeinsamen
Mahl ein. Solidarität in der Tradition der ersten Siedler. Ähnlich
freundlich begrüßt man sie in einer Landkommune, der entbehrungsreichen
Anstrengung einiger von der verfallenden Hippiekultur der Städte enttäuschter
junger Leute, ihre Visionen von einem unabhängigen Leben in Liebe, Freiheit
und Frieden zu realisieren. Die Dürre des Ackers, den sie besäen,
auch sie ist Symbol: Abgemagert, aber entrückt sehen diese Stadtkinder
aus, und was ihnen nach einer ersten Missernte bleibt, ist religiöser Art:
verzweifeltes Anklammern an die Hoffnung auf und gemeinsames Beten für
eine gute Ernte. Wie eine Mischung aus Urchristen und Ureinwohnern, Indianern,
sehen sie aus. So durchdrungen vom Geist ihrer Utopie sie auch sind, so fragil,
anachronistisch und letztlich naiv wirkt ihr Projekt. Die Unwahrscheinlichkeit
des spirituellen Paradieses parallel zur übermächtigen materialistischen
Außenwelt schlummert schon in seinem Keim. Zwei Dinge geben sie Wyatt
und Billy mit auf den Weg: eine Weissagung des chinesischen Buchs der Wandlungen
I Ging: „Aufbruch bringt Unheil. Beharrlichkeit bringt Gefahr.“ (Das nächste
Zeichen: Es gibt keine Alternativen, keinen Ausweg – nicht nur für Billy
und Wyatt...) und LSD, einzunehmen „mit den richtigen Leuten am richtigen Ort.“
Als sich
die beiden Helden auf ihren Choppern freudig und durchaus patriotisch in einer
texanischen Kleinstadt in eine Parade eingliedern, werden sie kurzerhand wegen
„unerlaubter Teilnahme an einer Parade“ verhaftet. Nur der wohlgelittene Anwalt
George Hanson (Jack Nicholson), der mal wieder wegen Alkoholabusus die Nacht
in einer Zelle verbracht hat, verhilft beiden zur frühzeitigen Entlassung
und rettet sie vor dem gewaltsamen Verlust ihrer langen Haare (die gebellte
Forderung: „Haare ab!“ - auch im Deutschland der Endsechziger und der siebziger
Jahre oft gehört - erinnert nicht zufällig an: „Rübe ab!“, entsprang
sie doch derselben Intoleranz). Hanson, der sich schnell entschließt mit
nach New Orleans zu kommen, ist der Vertreter kritischer, doch bürgerlicher
Intellektualität in „Easy Rider“. Sein „Unbehagen an der Kultur“ treibt
ihn zum Alkohol, doch der spontane (provisorische) Ausstieg gelingt ihm nur
mit der Hilfe Wyatts und Billy’s, die ihn auch mit den Segnungen des Cannabis
vertraut machen.
Der Genuss
von „Pot“, Marihuana, ist für Billy und Wyatt bei weitem mehr als ein banaler
(Alkohol-) Rausch: Er ist religiöser, transzendenter Natur, und das THC
- wie auch das LSD - mit seiner „bewusstseinserweiternden“ Wirkung öffnet
die Augen für die „wichtigen“ Dinge, es weiht seine Konsumenten ein in
die Gemeinschaft der erleuchteten, friedfertigen Menschen. Das „Turn on, tune
in, drop out“ („Berausche dich, stimme dich ein, steige aus“) des Ex-Professors
Timothy Leary war das ernst gemeinte Credo der Hippiebewegung. Um sich aus der
repressiven bürgerlichen Gesellschaft zu lösen, musste zuerst das
verinnerlichte bürgerliche Bewusstsein verändert, aufgelöst und
abgelöst werden. In der Hippiekultur galt Cannabis als Friedensdroge, übersehen
wurde dabei, dass auch Soldaten in Vietnam regelmäßig ihre Joints
rauchten oder auf dem Trip waren.
Während
Billy und Wyatt sich eher instinktiv und unartikuliert aus der bürgerlichen
Ordnung entfernt haben, erläutert er ihnen nachts beim Lagerfeuer - obwohl
oder gerade weil er ein integrierter Kenner dieser Ordnung ist - die Gründe,
warum sie gehasst werden („Ich finde es ist wirklich schwer, frei zu sein, wenn
man verladen und verkauft wird wie eine Ware. Aber wehe du sagst jemand, er
sei nicht frei – dann ist er sofort bereit, dich zu töten oder dich zum
Krüppel zu schlagen, um zu beweisen, dass er frei ist“) und er berichtet
über Aliens von der Venus, von denen angeblich einige schon seit Jahren
unauffällig auf dem Planet Erde leben: „Sie sind Menschen wie wir, genauso
– aus unserem eigenen Sonnensystem. Nur mit dem Unterschied, dass ihre Gesellschaft
höher entwickelt ist. Sie haben keine Kriege mehr, es gibt kein Geldsystem,
sie haben keine Regierung...weil da jedermann regiert. Ich meine jeder Mensch
– weil sie sich durch ihre Technologie in der Lage befinden zu wohnen, sich
zu ernähren, sich zu kleiden und sich fortzubewegen – alle ohne Unterschied
und Mühe.“ Natürlich sind diese „Menschen von der Venus“ nichts anderes
als die Vertreter der Gegenkultur und die beschriebene Gesellschaftsform gleicht
der Hippie-Utopie eines friedlichen Miteinanders. Eine Utopie, die heute, nach
dem Zusammenbruch kommunistischer Staaten und Gesellschaftstheorien gerne belächelt
wird, so wie auch der Film „Easy Rider“ wegen seiner Thematisierung dieser Utopie
oft als versponnen und altmodisch abgehandelt wird. Der Sinn für Utopien
ist uns gründlich ausgetrieben worden, so viel ist sicher. Ob das sein
Gutes hat, ist fraglich...
Am frühen
Morgen wird George durch einen Prügeltrupp Südstaatler, eine „Bürgerwehr“,
im Schlafsack erschlagen, Wyatt und Billy kommen mit Blessuren davon. Die Drohungen
und Verbalattacken der einheimischen Männer in einem Imbiss, wo sie am
Vortag nicht einmal bedient worden sind, waren wirklich ernst zu nehmen - ebenso
Georges Einschätzung ihrer Situation.
Wieder
zu zweit fahren Billy und Wyatt nach New Orleans, wo sie zusammen mit zwei Prostituierten
einen Tag und eine Nacht lang den Mardi Gras erleben. Eine bewegliche Kamera
ist immer mit dabei, die Bildfetzen von den Paraden und Feiernden sind authentisch,
und die latent aggressive Trunkenheit Dennis Hoppers ist nicht gespielt. (Wie
auch die Joints am Lagerfeuer echte waren, und die dortigen Gespräche improvisiert
und sichtbar THC-inspiriert.) Der Karneval wirkt nicht aufheiternd auf sie,
er ist eher eine großer Rausch des Verdrängens. Am nächsten
Tag ziehen sie sich zusammen mit den beiden Frauen auf einem Friedhof zurück,
um das LSD zu nehmen, statt einer mystischen Offenbarung erleben sie die Potenzierung
ihrer Niedergeschlagenheit: einen Horrortrip. „Mit den richtigen Leuten am richtigen
Ort“ sind sie nicht, und es ist fraglich, wo es den für sie überhaupt
noch geben kann.
Bei ihrem
letzten Lagerfeuer sagt Wyatt zum über ihren Reichtum begeisterten Billy:
„We blew it“. (In der deutschen Synchronisation: „Wir sind Blindgänger“.)
Wenn sie eine Chance hatten, dann haben sie sie in Wyatts Augen verpasst. Freiheit
bedeutet für ihn offenbar nicht, reich und dadurch finanziell unabhängig
zu sein, wirkliche Freiheit liegt für ihn woanders, vielleicht im spartanischen
Leben einer Landkommune, aber es scheint keine Rückkkehr mehr möglich
– besonders wenn man Visionen seines eigenen Todes hatte, wie Wyatt.
In „Easy
Rider“ sind Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft rätselhaft verzahnt. Immer
wieder wird von einer zur anderen Szene mit kurzen, flackernden Jump-Cuts gewechselt,
bis die neue Szene „sich durchsetzt“. Der größte dieser Sprünge
ist das Bild der brennenden Motorräder aus der sich entfernenden Vogelperspektive,
das in die Bordellszene in New Orleans geschnitten ist. Obwohl dieser Methode
hier eine persönliche Zukunftsvision zugrunde liegt, passt sie stilistisch
zu den beschriebenen zeitübergreifenden Schnitten: auch die Filmerzählung
ist wissend, die Zukunft ist schon in der Gegenwart vorhanden, es gibt eine
Bestimmung, ein Schicksal.
Und das
vorbestimmte Ende ist der Tod. Das Wissen um das eigene Ende
kommt einem aus dem Neuen Testament bekannt vor, vielleicht sind Bezüge
auch erlaubt. Ein wenig Märtyrer sind diese passiven Helden schon, so sind
sie vielleicht nicht nur Supermarshal, Superbandit, Supersoldat sondern auch
ein bisschen Jesus. Sicherlich aber stehen sie für den Rückzug und
die Resignation einer Gegenkultur, die u.a. mittels mystischer Bezüge Toleranz
und Frieden realisieren wollten, die vielleicht auch an ihrer zu unpolitischen
Naivität gescheitert sind. Den Vietnamkrieg hatte die „Counter Culture“
nicht stoppen können, Martin Luther King und Robert Kennedy waren ein Jahr
vor Entstehung des Films ermordet worden, auch unter den politisch aktiven „Weltverbesserern“
kam Hoffnungslosigkeit auf.
Entgegen
seinem Mythos als der Film der Flower-Power-Bewegung also ist „Easy Rider“ ein Film, der
gerade deren Versagen und Scheitern beschreibt. Aber das zumeist junge Publikum
war durch die Romantik von Motorrädern, flatterndem Haar und nicht zuletzt
durch die Musik von The Byrds, Bob Dylan („And if my thought dreams could be
seen, they’d probably put my head in a guillotine“), The Band, Grateful Dead,
Steppenwolf („Born To Be Wild“ gilt heute vielen als der Schlüsselsong
der Hippiebewegung), Jimi Hendrix, The Electric Prunes, u.a. (Die Musik in „Easy
Rider“ untermalt nicht nur die Bilder, in manchen Szenen dienen die Bilder eher
der Musik – frühe Musikvideos also) so beeindruckt, dass z.B. jedes dritte
Jungszimmer in der BRD noch bis spät in die siebziger Jahre durch Poster
mit Hopper und Fonda auf ihren Maschinen geziert wurde. „Easy Rider“ war Kult.
Die innovativste
Element von „Easy Rider“ aber ist der für seine Zeit vergleichsweise hohe
dokumentarische Gehalt. Der Film handelt deshalb wirklich von dem, wovon er
spricht, weil seine schönen und bedrohlichen Kulissen - die Landschaften,
die Städte, die Dörfer, aber auch die Figuren, die darin agieren -
weitgehend authentisch sind. So ist „Easy Rider“ in zweifacher Hinsicht ein
Zeitzeugnis: Durch sein Konzept, also durch die Geschichte der zwei allegorischen
„Hippies“ und durch das Wagnis, seine fiktiven Figuren an der nicht fiktiven
US-amerikanischen Wirklichkeit zu messen. Dass dieses Wagnis aufgeht, macht
den Film so nachhaltig beeindruckend. Ein wichtiger zweiter Aspekt des Films
war die Personalunion von Autoren (Nicholson, Hopper, Fonda) und Darstellern
bzw. Regisseur (Hopper). Ein experimenteller Autoren-Film solcher Art hatte
in den USA bis dato keine vergleichbaren Gewinne eingefahren (Produktionskosten:
325 000,- Dollar; Einnahmen: über 16 Millionen Dollar), und namentlich
der Erfolg von „Easy Rider“ ermöglichte jungen amerikanischen Autorenfilmern
die Chance in Hollywood ihre „anderen“ Filme machen zu können: Bill Norton
(„Cisco Pike“), Monte Hellman („Asphaltrennen“[„Two-Lane Blacktop“]), Robert Altman („M*A*S*H*“), Hal Ashby („Harold und Maude“), Peter Bogdanovich („Bewegliche Ziele“), Francis Ford Coppola („Apocalypse Now“ – u.a. wieder mit Hopper), Martin Scorsese („Taxi Driver“)
Schauspielerisch
leisten die beiden Protagonisten übrigens weniger als eine der wohl bemerkenswertesten
Nebenrollen der Filmgeschichte: Der präsente Jack Nicholson spielt den
etwas linkischen, unberechenbaren Hopper und besonders den starren, unentschlossenen
Fonda von seinem ersten Auftritt im Gefängnis an locker gegen die Wand.
Und was der heutige Zuschauer an ihm heute kennt und liebt (oder was manche
auch nervt) ist in den ersten seiner Szenen schon sichtbar, besonders seine
notorische, obszöne Manie, bei jeder Gelegenheit die Zunge zu zeigen. Für
Nicholson begann mit „Easy Rider“ sein Durchbruch als Star, während Fondas
Karriere eher begann im Sande zu verlaufen. Der exzentrische – und damals exzessive
Drogenkonsument - Dennis Hopper, der mit „Easy Rider“ wohl seinen wichtigsten
Film gedreht hatte, versuchte sich nur noch selten in der Regie – umso häufiger
als Darsteller des Hollywood-Bösewichts (Dazu verhalf ihm wohl vor allem
die ihm auf den Leib geschriebene geniale Rolle als psychopathischer Gangster
in David Lynchs „Blue Velvet“, 1985). Weitere Filme von ihm waren „The Last Movie“,1971, ein monomanisches, auf hoher Ebene gescheitertes Projekt mit
einem meist an der Grenze zum Delirium wandelnden Hauptdarsteller Hopper oder
„Explodierende Träume“ („Out of the Blue“), 1979, ein sehenswerter, früher
Film über „White Trash“, über eine zerrüttete Familie in den
USA.
USA
1969
Regie:
Dennis Hopper
Buch.
Jack Nicholson, Peter Fonda, Dennis Hopper
Kamera:
Laszlo Kovacs
Darsteller:
Peter Fonda, Dennis Hopper, Jack Nicholson, Luke Askew, Karen Black, Tony Basil,
Sabrina Sharf, Phil Spector (als „Pusher“ in L.A.)
Wiederaufführung (D): 29.06.2006
zur
startseite
zum
archiv