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Himmel über
der Wüste
Auf einer Reise hat man Zeit und die Marokkoreise dreier AmerikanerInnen, die für die Frau unter ihnen zur Odyssee wird, breitet Bertolucci episch aus. Ohne finanzielle Sorgen gehen die Touristen das Abenteuer an. Die Warnung des alten Mannes (und Erzählers) im Cafe über die Vergänglichkeit des Augenblicks wird überhört. Zwar treten die Probleme des Ehepaars bald zutage, aber der Seitensprung mit dem Freund geschieht eher zufällig.
Zwischen Bildern orientalischer Städte und Wüstenlandschaften, die nicht in Folklore oder Exotik ausarten, stellt sich der hastige Ortwechsel Porters erst allmählich als tragische Flucht vor dem Rivalen heraus. Die Figuren und ihre Beziehungen faszinieren und halten die Spannung auch ohne von außen hereinbrechende Ereignisse aufrecht. Vor allem Debra Winger fesselt mit ihrer intensiven Verkörperung der Frau ungemein.
In einem späteren Teil, unverstanden unter Arabern, spielt sie sogar nur mit den Augen aussagekräftig. Zur faszinierenden Ruhe tragen auch die Musik Ryuichi Sakamotos und die Kamera Vittorio Storaros bei. Letztere ist unauffällig immer in Bewegung und entdeckt ständig neue Einsichten.
Wenn
wir am Ende den alten Erzähler Paul Bowles (gleichzeitig Autor der Vorlage)
wieder sehen, gibt die starke Betroffenheit angesichts der miterlebten Ereignisse
seinen Worten einen größeren Nachdruck.
Günter
H. Jekubzik
Dieser Text ist zuerst erschienen in:
Himmel über
der Wüste
THE SHELTERING
SKY
England - 1989/90
- 138 min.
Erstaufführung:
25.10.1990/24.4.1991
Video/17.4.1992 premiere
Regie: Bernardo
Bertolucci
Buch: Mark Peploe,
Bernardo Bertolucci
Vorlage: nach
dem Roman "The Sheltering Sky" von Paul Bowles
Kamera:
Vittorio Storaro
Musik:
Ryuichi Sakamoto, Ray Williams
Schnitt: Gabriella
Cristiani
Darsteller:
Debra Winger (Kit Moresby)
John
Malkovich (
Jill
Bennett (Mrs. Lyle)
Timothy
Spall (Eric Lyle)
Eric Vu An (Belgassim)
Ben Smail (Smail)
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