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Liebe auf Umwegen
Eigentlich
hätte ich auf meine weibliche Intuition hören sollen, als ich am ersten
Spieltag des Films „Liebe auf Umwegen“ einen leeren Kinoraum betrat. Aber wer
konnte es ahnen, dass Regisseur Garry Marshall so tief abrutscht, nachdem er
einen Kultfilm wie „Pretty Woman“ geschaffen hat. Vergeblich versuche ich ein
negatives Wort zu finden, was nur annähernd mein Entsetzen beschreibt.
Aber die deutsche Sprache ist zu arm, um ausdrücken, was ich am gestrigen
Abend 119 Minuten über mich ergehen lassen musste.
Ein
paar neutrale Worte zum banalen Inhalt, bevor ich damit weitermache den Film
in Stücke zu zerreissen, um weiteren Schaden beim Publikum zu vermeiden:
Helen
(Kate Hudson) ist eine erfolgreiche, junge Frau, die in einer Model-Agentur
als Assistentin ihre Karriere macht. Sie steht mitten im Leben, läuft von
einer Party zur anderen und genießt ihr Singledasein in vollen Zügen.
Doch plötzlich verunglückt eine ihrer zwei Schwestern tödlich
und Helen bekommt das Sorgerecht für ihre drei Kinder. Von diesem Zeitpunkt
an verändert sich ihr Leben schlagartig. Sie muss ihre Karriere aufgeben,
alle „Mutterhandgriffe“ erlernen, ihr Privatleben zurückstellen und ihrer
zweiten „Supermama“-Schwester (Joan Cusack) beweisen, dass sie es schafft. Natürlich
fehlt auch nicht die Rolle des Ken an Barbies Seite, der vom Pastor Dan (John
Corbett) gespielt wird. Und wenn sie nicht gestorben sind, leben sie noch heute
...
Der
Film hat keine Patzer, der Film ist ein Patzer. Man kann ihm echt absolut nichts
Positives abgewinnen. Schauspielerische Fehlleistung, düsterer Inhalt und
Mangel an unterhaltsamen Szenen machen ihn zu einem traurigen Etwas. Wahrscheinlich
ist Garry
Marshall mit zunehmendem Alter die Bedeutung des Wortes „Komödie“ entfallen.
Oder mein Humor ist schon so abgestumpft, dass ich nicht über Szenen lachen
kann, in denen ein kleines Kind über den Laufsteg krabbelt und ein Security
ins Mikro brüllt „Model über Bord“. Das war der größte
Schenkelklopfer, lustiger wird’s nicht.
Schade,
dass ich nicht Minuspunkte vergeben kann. „Liebe auf Umwegen“ bräuchte
mehr Minuswerte, als es in Alaska kalt wird. Und wenn man bedenkt, dass dort
die Temperatur im Winter unter -48°
C fällt, hat man ungefähr eine Vorstellung wie abartig schlecht der
Film ist.
(*0)
Barbara
Cerveny
Liebe
auf Umwegen
USA
2004 - Originaltitel: Raising Helen - Regie: Garry Marshall - Darsteller: Kate
Hudson, John Corbett, Joan Cusack, Hayden Panettiere, Spencer Breslin, Abigail
Breslin, Helen Mirren, Sakina Jaffrey - FSK: ohne Altersbeschränkung -
Länge: 119 min. - Start: 17.6.2004
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