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Wilde
Erdbeeren
Wilde Erdbeeren
wird oft als der ganz persönliche Tribut Bergmans an den großen schwedischen
Regisseur und Schauspieler Victor Sjöström bezeichnet, der ihm vom
Anfang seiner Karriere an eng verbunden war und der bereits in Bergmans An
die Freude
eine tragende Rolle übernommen hatte. In Wilde
Erdbeeren
spielt er den gealterten Professor Isak Borg, der anläßlich seiner
Ehrenpromotion Bilanz zieht und sein scheinbar erfolgreiches Leben durch die
Rückkehr in die Erinnerungswelten seiner Jugend hinterfragt. In den kafkaesk
anmutenden Traumvisionen wird der Einfluß August Strindbergs auf Bergman
deutlich. Insbesondere dessen Drama Ein
Traumspiel
(1906), das Bergman allein drei mal für das Theater und ein mal (verunglückt)
für das Fernsehen inszenierte, klingt mehrfach an. Allerdings wirkt bei
Bergman alles noch akademischer, trockener; nur selten - wie in der ersten Traumsequenz,
in der der alte Mann mit seinem nahen Tod konfrontiert wird - vergißt
man als Zuschauer die Künstlichkeit der Handlungskonstellation und ist
ganz von der Kraft der Bilder gefangen. Bis zu Das
Schweigen
(1963) und Persona
(1966) wird Bergman diese Kunst vervollkommnet haben.
Johann
Georg Mannsperger
Dieser
Text ist zuerst erschienen in:
Zu diesem Film gibt es im archiv weitere Kritiken
Wilde
Erdbeeren
(Smultronstället)
Schweden
1957, 91 Minuten (DVD: 87 Minuten)
Regie:
Ingmar Bergman
Drehbuch:
Ingmar Bergman
Musik:
Erik Nordgren, Göte Lovén
Director
of Photography: Gunnar Fischer
Montage:
Oscar Rosander
Produktionsdesign:
Gittan Gustafsson
Darsteller:
Victor Sjöström (Prof. Isak Borg), Bibi Andersson (Sara), Ingrid Thulin
(Marianne Borg), Gunnar Björnstrand (Evald Borg), Jullan Kindahl (Agda),
Folke Sundquist (Anders), Björn Bjelfvenstam (Viktor), Naima Wifstrand
(Isaks Mutter), Gunnel Broström (Frau Alman), Gertrud Fridh (Isaks Frau),
Suf Ruud (Tante Olga), Gunnar Sjöberg (Sten Alman), Max von Sydow (Henrik
Åkerman), Per Sjöstrand (Sigfrid Borg), Yngve Nordwall (Onkel Aron)
Internet
Movie Database: http://german.imdb.com/title/tt0050986
©
Ulrich Behrens 2005
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