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Palermo
oder Wolfsburg
Ein Klassiker endlich auf DVD
Um ein aussagefähiges Deutschland-Porträt zu machen, hilft es, wenn man Deutschland von außen betrachtet, bzw. vergleicht mit einem anderen Land wie Italien, und dann, zum Beispiel, Deutschland besuchen lässt von einem Italiener, einem Gast, genauer: Gastarbeiter - wie man Arbeitskräfte aus dem Ausland bis in die achtziger Jahre hinein noch bei uns nannte.
Ausnahmeregisseur Werner Schroeter unternahm im Jahr 1980 mit seinem Film „Palermo oder Wolfsburg“ eine Reise mit dem Herzen von Palermo nach Wolfsburg – um zu zeigen, dass die Bundesrepublik ein Herz vermissen lässt. Das Gegenteil dazu: Italien.
Der Film ist ein mit positiven und negativen Klischees aufgeladenes, subjektives, unvernünftiges Kunstwerk, das vernünftigerweise alle Rationalitäten hinter sich gelassen hat, um hinter die Kulisse des Sichtbaren zur Qualitätsprüfung einer psychosozialen Kältekultur vorzudringen.
Natürlich hat Deutschland - auch für manche seiner ausländischen Mitbürger – sein Image während der vergangenen 29 Jahre verschönert, was nicht heißen muss, dass seine Unwirtlichkeit verschwunden ist. Deutsche Unfreundlichkeit, das ist der Trend, bekommt ein freundlicheres Gesicht.
„Palermo oder Wolfsburg“ handelt von Versehrungen, die durch eine Nation geschehen, weil deren Bewohner selbst versehrt sind. Ein in seinem Kern zeitlos wahrer und unentbehrlicher Deutschland-Film, ebenbürtig den Filmen R.W. Fassbinders. Warum das aber so ist, beschrieb der, leider im Jahr 2008, gestorbene Peter W. Jansen 1980 im Berliner TIP Magazin so schön, dass die filmzentrale ausnahmsweise diesen Link zum filmportal setzt, weil wir leider (bisher) seinen Text nicht in unser Archiv aufnehmen dürfen.
Über Werner Schroeter lesen Sie bitte auch dieses: Werner Schroeter Tribute - Viennale 2008 (D. Kuhlbrodt)
Andreas Thomas
Zu
diesem Film gibt’s im archiv der filmzentrale mehrere
Texte
Palermo
oder Wolfsburg
BR
Deutschland / Schweiz 1979/1980
Regie:
Werner Schroeter
Regie-Assistenz: Horatio Torrini;
Ursula West
Script:
Ines Zamurovic
Drehbuch:
Werner Schroeter; Giuseppe Fava
Dialoge:
Oracio Torrisi; Werner Schroeter; Klaus Dethloff
Kamera:
Thomas Mauch
Kamera-Assistenz:
Jörg Schüller; Rolf Silber; Fritz Poppenberg; Giorgio Urbinelli
Standfotos:
Elfi Mikesch; Digne Meller Marovicz
Licht:
Ulrich Lotze
Ausstattung:
Alberte Barsacq; Roberto Lagana; Magdalena Montezuma; Edwin Wengoborski
Kostüme: Alberte Barsacq;
Magdalena Montezuma; Roberto Lagana; Heidi Klotz (Assistenz)
Maske:
Werner Schroeter; Lamberto Marini
Schnitt:
Werner Schroeter
Schnitt-Assistenz:
Ursula West
Ton:
Heiko von Swieykowski
Mischung:
Gerhard Jensen
Musik:
Alban Berg
Darsteller:
Nicola Zarbo: Nicola
Otto Sander: Staatsanwalt
Ida Di Benedetto: Giovanna
Magdalena Montezuma: Verteidigerin
Johannes Wacker: Richter
Antonio Orlando: Antonio
Brigitte Hahn: Brigitte Tilg
Gisela Hahn: Brigittes Mutter
Calogero Arancio: Nicolas Vater
Cavaliere Comparato: Großgrundbesitzer
Padre Pace: Pfarrer
Harry Baer: Hausbesitzer
Ula Stöckl: Schöffin
Tamara Kafka: Zeugin
Ines Zamurovic: Dolmetscherin
Isolde
Barth: Schlagersängerin
Produktionsfirma:
Thomas Mauch Filmproduktion (München + Berlin); Artco-Film (Genf); Zweites
Deutsches Fernsehen (ZDF) (Mainz)
Produzent:
Thomas Mauch; Eric Franck
Dreharbeiten
09.04.1979-05.07.1979: Palma di Montechiarrio, Sizilien, Wolfsburg
Erstverleih:
Prokino Filmverleih GmbH, München
Länge
4936 m, 180 min
Format
35mm, 1:1,66
Prüfung/Zensur
FSK-Prüfung (DE): 19.12.1980, Nr. 52045, ab 12 Jahre / feiertagsfrei (DVD:
ab 16 Jahren)
Kinostart
(DE): 14.03.1980, München, ABC
DVD
Die
DVD von „Palermo oder Wolfsburg“ ist im Aprl 2009 bei der
filmgalerie 451 erschienen und für
14,90 € im Handel erhältlich.
DVD-Info:
Extras:
12-seitiges Booklet mit Filmfotos von Digne M. Marcovicz, Aktuelles Interview
mit Werner Schroeter (10 min), Trailer, Wendecover ohne FSK-Logo
Untertitel:
Englisch
Sprachen:
Deutsch (teilweise OmU)
Bildformat:
16:9
Tonformat:
DD 2.0
Laufzeit:
170 Min. + Extras
Regionalcode:
ohne Code
System:
NTSC, Farbe
Veröffentlichung:
03.04.2009
FSK:
Ab 16 Jahren
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